Studiumsabbruch, Ausbildung, Studium: Ein Interview mit Genovefa Heierling

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Genovefa Heierling ist ehemalige Gründerin und Geschäftsführerin von Pop Up Restaurants und arbeitet mittlerweile als Team Lead Marketing bei der Vitagroup. Ihr Bildungsweg war nicht immer geradlinig, wie sie in diesem Interview mit Eva Keiffenheim teilt. Seit September begleitet Genovefa als Mentorin bei Speed Up, Buddy! Mentees auf ihrem persönlichen Bildungsweg.

Wann und wieso hast du dich entschieden Abitur zu machen und zu studieren?

Da ich ein Gymnasium besuchte, war das Abitur immer das Endziel meiner Schullaufbahn. Nach dem obligatorischen Schülerpraktikum in der 10. Klasse verstand ich, dass ich noch nicht bereit für die Berufswelt war. Trotz mittelmäßigen Noten unterstützen meine Eltern das Wunschziel Abitur ohne Druck. Das Studium war nach dem Abitur die logische Folge. Die Wahl meines Studienganges fiel mir nicht leicht, da es meinen Wunschstudiengang Eventmanagement kaum an öffentlichen Hochschulen gab. So entschied ich mich für einen Kompromiss und schrieb mich in Kulturwissenschaften ein.

Warum hast du dein Studium abgebrochen? 

Mein erstes Studium habe ich nach dem 1. Semester abgebrochen. Die Universität mit allen Wahlmöglichkeiten, der Habitus der Professoren, die mir unbekannten verwendeten Begrifflichkeiten, die unpersönliche Umgebung und die trockenen Vorlesungen haben mich überrollt.

Hinzu kam, dass ich bei der Wahl von Studienfach und Studienort etwas optimistisch und naiv war, denn:

  • Kulturwissenschaften haben wenig mit Eventmanagement zu tun
  • meine mittelgroße Heimatstadt Mannheim war gegen die Kleinstadt Bayreuth doch gar nicht so langweilig

Wie ging es danach weiter? 

Nach dem abgebrochenen Studium zog ich wieder nach Hause und absolvierte eine Ausbildung als Veranstaltungskauffrau. Die Ausbildung hat mir viel Spaß gemacht und hat mir gezeigt, dass das der Bereich ist, in dem ich gerne arbeiten will.

Was hat dich motiviert, ein anderes Studium aufzunehmen?

Zum Ende der Ausbildung stellte ich schnell fest: Das kann doch nicht alles gewesen sein.

Das zweite Studium startete also mit viel mehr Erfahrung und hoher intrinsischer Motivation. Im Anschluss an die Ausbildung begann ich mein duales Bachelor-Studium BWL mit Fachrichtung Messe-, Kongress- und Eventmanagement an der DHBW Mannheim mit einem Messebauer als dualen Partner. Das Studium im dualen System mit dem regelmäßigen Praxisbezug hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich dort viel besser aufgehoben gefühlt als an der Universität.

Wer hat an dich geglaubt? Was hat dich motiviert deinen Weg zu gehen?

Meine Eltern gaben mir die Freiheit, Ausbildung und Studiumsschwerpunkte nach meinem Wunsch zu wählen. Sie gaben mir außerdem mit, dass Scheitern nichts Schlimmes ist. Das zeigte mir, dass meine Eltern an mich glauben und zuversichtlich sind, dass aus mir schon was wird. Dieses Vertrauen hat mich motiviert. Daneben haben mich viele tolle Freunde, Kommilitonen und Kollegen begleitet, unterstützt, motiviert und ermutigt.

Außerdem ist meine Eigenmotivation recht ausgeprägt, denn ich arbeite gerne in meinem Beruf. Das bemerkte ich schon während meiner Ausbildung und das hat mich immer wieder angespornt. Sonst wäre ein duales Bachelor-Studium mit zwei Nebenjobs und ein Master-Studium mit Vollzeitstelle nicht zu schaffen gewesen.

Was möchtest du als Mentorin bewirken?

Als Mentorin möchte ich meinen zukünftigen Buddies das Selbstvertrauen mitgeben ihren eigenen Weg zu gehen, gerne auch mit Kurven. Ich möchte mit Rat zur Seite stehen, wenn es mal schwierig wird und ihnen mitgeben, dass berufliche Entscheidungen nicht immer nur rational sein müssen und sollten.

Als Mentor von Speed Up, Buddy wird Genovefa junge Menschen dabei unterstützen, ihr Potenzial auszuschöpfen. Melde dich als Buddy an, um von Mentorinnen wie Genovefa auf deinem Bildungsweg unterstützt zu werden.

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